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Aufgegabelt: 10 geniale Dinge über Rote Bete

© Mila/ Unsplash.com

Das Wurzelgemüse mit der intensiven Farbe und dem erdigen Geschmack kann nicht nur Hausmannskost, sondern viel mehr. Mit zahlreichen Zubereitungsmöglichkeiten stellt sich vielleicht die Frage, was man am besten mit Roter Bete anstellt und was überhaupt alles Gutes in den Knollen steckt? Hier gibt’s die Antworten dazu!

Hier in Europa zählen bunte Beten zum klassischen Wintergemüse, das uns auch in der kargen Jahreszeit mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Die neue Ernte Roter Bete trifft meist Ende September im Handel ein und wird bis zum Frühjahr verkauft. Man kann Rote Bete & Co. auf dem Wochenmarkt regional vom Feld kaufen oder auch vorgekocht und vakuumiert im Supermarkt finden.

  1. Farbfamilie mit unverkennbarem Geschmack
    Bunte-Bete-Sorten lassen sich anhand ihrer Farbe unterscheiden. Die Helleren haben in der Regel einen milderen Geschmack. Hier ein Überblick zu den gängigen Sorten:

    Rote Bete: Der dunkelrote Klassiker trägt auch den Namen Boro F1 und hat eine robuste, rundliche Knolle.
    Chioggia: Die Ringelbeete hat innen ein Muster aus weißen und roten Ringe und das sieht nicht nur in Salaten hübsch aus.
    Albina Verduna: Die weiße Rübe hat einen eher süßlichen Geschmack.
    Avalanche: Mit den deutlich sichtbaren Ringen ist die weiße Beete mild im Geschmack.
    Boldor F1: Mit einem gelblichen Fruchtfleisch und orangener Schale schmeckt die gelbe Bete würzig-mild und süßer als die meisten roten Sorten.
    Crapaudine: Die spitzen und langen Knollen erinnern eher an rote Karotten, haben innen weiß-rote Ringe und lassen sich sehr gut einlegen.
  2. Küchen-Allrounder: von Risotto bis Kuchen
    Wer bei Rote Bete nur an Salat auf dem Glas denkt, kann das Gemüse noch mal ganz neu kennenlernen. Denn mit den Knollen lassen sich auch viele andere Zubereitungen ausprobieren. Dies sind meine herzhaften und süßen Favoriten aus foodfittery Rezeptauswahl:

    Quinoa-Salat mit Karotten & Roter Bete
    Risotto mit Roter Bete & Ziegenkäse
    Glutenfreier Rote-Bete-Kuchen mit Frischkäse-Frosting

  3. So richtig Farbe bekennen
    Der Pflanzenfarbstoff Betanin, der der Roten Bete zu ihrem unverkennbaren Aussehen und auch zum Namen verholfen hat, steckt übrigens noch in vielen weiteren Lebensmitteln. Dank der intensiven Färbekraft wird dieser Inhaltsstoff als „E 162“ etwa bei Eis, Süßspeisen, Konfitüren und Nektargetränken beigemischt, um ihnen zu einem intensiveren Look zu verhelfen.
  4. Gemüseklassiker mit spannender Herkunft
    Die so genannte Art Beta vulgaris gehört zur Familie der Amaranthaceae. Die wilde Meerrübe ist ihr ältester bekannte Vorfahre aus dem Mittelmeerraum und wurde einst von den Römern zu uns gebracht. Zuerst wurden übrigens nur die Blätter gegessen und die Wurzeln für medizinische Zwecke genutzt. Laut History Kitchen begannen die Europäer im 16. Jahrhundert, die ganze Pflanze zu kochen.
  5. So viel Gutes steckt in Roter Bete
    Im Mittelalter als Heilpflanze geschätzt, gilt Rote Bete auch heute als wertvoller Nährstofflieferant. Denn in der tollen Knolle stecken:

    > viele wertvolle Vitamine wie Folsäure, Beta-Carotin (eine Vorstufe von Vitamin A) und Vitamin C, die unser Zellwachstum und Immunsystem unterstützen.
    > die Mineralstoffe Kalium, Kalzium (beide wichtig für unsere Knochen und Zähne), Magnesium (davon profitieren Muskeln und Nerven) und viel Eisen, was besonders blutbildend ist.
    > das Flavonoid Betanin, das nicht nur für die typisch rote Farbe verantwortlich ist, sondern auch bei der Abwehr von freien Radikalen unterstützt und in der Forschung in Verbindung mit der hohen Ballaststoffdichte sogar als wirksamer Schutz gegen Darmkrebs nachgewiesen wurde. [1]
    > verdauungsfördernde Ballaststoffe
    > Carotinoiden, die die Gehirnfunktion unterstützen und Depressionen vorbeugen können. [2]

    Rote Bete ist sehr fettarm und daher ein ideales Gemüse für Menschen, die auf ihr Gewicht achten wollen. 100 g davon enthalten etwa 9 g Zucker und haben 43 Kalorien. Wie viele andere Gemüsesorten auch bestehen die bunten Bete-Sorten hauptsächlich aus Wasser.
  6. Einkaufstipp für noch mehr Genuss
    Frisch sollte sich Rote Bete mit einer glatten Schale und ohne Druckstellen fest und hart anfühlen. Am besten mit dem Grün kaufen, das lässt sich auch weiterverarbeiten und etwa in einem Salat oder mit anderem Blattgemüse genießen. Auch lecker: Mit etwas Olivenöl, Balsamico-Essig und Salz anbraten, blanchieren und in Nudeln einrühren. Die Blätter lassen sich auch einfrieren und später für eine Gemüsebrühe verwenden. Ist an den Knollen kein Grün mehr, sind diese mit mindestens drei bis fünf Zentimeter Stiel die zweitbeste Wahl.

  7. Rote Beete richtig aufbewahren
    Wenn noch Blattgrün an der Knolle ist, sollte dieses bis auf drei bis fünf Zentimeter Stielansatz abgeschnitten und innerhalb von ein bis zwei Tagen verwendet werden. Ungewaschen lässt sich das Grün luftdicht verpackt einen Tag lang im Kühlschrank aufbewahren.

    Die Rote-Bete-Knollen am besten dunkel, trocken und kühl lagern. Wenn sie nicht sofort verarbeitet werden, können sie einige Tage bei kühler Zimmertemperatur aufbewahrt werden oder halten in ein Geschirrtuch eingewickelt im Gemüsefach des Kühlschranks bis zu zehn Tage frisch. Gekochte Rote Bete hält sich im Kühlschrank bis zu einer Woche. Sie kann ganz oder in Scheiben geschnitten aufbewahrt werden. Ich verstaue sie im Ganzen in einem Glasbehälter mit Deckel und schneide nur so viele Scheiben ab, wie ich brauche.
  8. 2 Methoden, Rote Bete zu schälen
    Vor oder nach dem Kochen schälen, beide Methoden haben Vorteile, doch der Arbeitsbereich kann anschließend immer leicht nach einem Tatort aussehen.

    Davor: Die Haut der Roten Bete ist sehr dünn und kann leicht mit einem Gemüseschäler entfernt werden. Da die die Knollen stark abfärben, zieht ihr dabei besser Handschuhe an.

    Danach: Wenn die Knollen gekocht oder im Ganzen gegart sind, lassen sie sich sehr leicht schälen. Nach dem Abkühlen die Schale einfach mit einem Küchentuch oder den Fingerspitzen abziehen. Da es länger dauert, sie im Ganzen zu kochen und ihr warten müsst, bis sie abgekühlt sind, ist hier mehr Geduld gefragt.
  9. Reine Formsache für mundgerechte Stücke
    Je nach Rezept könnt ihr die Rote Bete vor oder nach dem Kochen schneiden. Aufgrund der festen Textur ist gerade ohne Vorkochen ist ein scharfes Messer wichtig.

    Würfel: Nach dem Schälen Scheiben schneiden, zwei bis drei davon stapeln, in breite Stifte schneiden und dann würfeln.

    Julienne: Perfekt, um Rote Bete roh zu servieren. Ich verwende eine Mandoline, die dünnen Stifte lassen sich aber auch per Hand schneiden. Mit einer Küchenreibe lässt sich ein ähnlicher Effekt für Salate und Eintöpfe erzielen.

    Wedges: Ideal für Beilagen wie diese im Ofen gerösteten Rote-Bete-Wedges. Die Knolle dafür erst halbieren, auf die Schnittfläche legen und mit dem Messer schräg zur Mitte schneiden.
  10. Rote Bete ganz und (richtig) gar
    Fürs Kochen werden ganze Knollen ungeschält in einen 3-Liter-Topf mit kaltem Wasser bedecken. Bei starker Hitze zum Kochen bringen, auf mittlere bis niedrige Stufe köcheln lassen, bis die Knollen gar sind und sich eine Gabel leicht herausziehen lässt (je nach Größe 40 bis 55 Minuten). Abgießen und abkühlen lassen.

    Beim Braten ist Pergamentpapier die bessere Wahl, denn Alufolie laugt Essen nur aus. Ofen auf 200 Grad vorheizen, Backpapier auf ein Backblech legen, die Rote Bete jeweils mit etwas Öl einreiben und Meersalz bestreuen. So lange rösten, bis ein Messer oder ein Spieß leicht bis zur Mitte gleitet (etwa 40 bis 60 Minuten). Am besten nach 40 Minuten prüfen und wenn die Rote Bete noch zu fest ist, alle 10 Minuten erneut prüfen, bis sie fertig ist.

Sources:

[1] „Red Beetroot and Betalains as Cancer Chemopreventative Agents” von John F. Lechner & Gary D. Stoner (Molecules Magazine, 23 April 2019)

[2] „The Potential Benefits of Red Beetroot Supplementation in Health and Disease” von Tom Clifford, Glyn Howatson, Daniel J. West & Emma J. Stevenson (Nutrients, 7. April 2025)

© foodfittery, Nigel Cohen/ Unsplash.com

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Ivana
Ivana

Unsere passionierte Profi-Köchin hat schon in mehreren Sterne-Küchen auch international gearbeitet, Kochbücher verfasst und legt großen Wert auf saisonale, regionale und naturbelassene (Bio-)Zutaten. Ihre Food-Philosophie: Essen verbindet nicht nur weltweit alle Menschen, sondern ist immer auch ein spannendes Sinneserlebnis. Sehen, fühlen, riechen, schmecken (!) und beim Kochen kann man das Essen sogar hören.